Sonntag, 16. Januar 2011

Große Zinne Normalweg am 22.07.2010

Der Höhepunkt des Jahres 2010 war die Besteigung der Großen Zinne (2999m) über den Normalweg (Grad III bis eIV). Da wir keine alpine Erfahrung haben und den Weg nicht kennen buchen wir unseren Bergführer Louis, der uns auf die Große Zinne führen wird. Am Vortag passiert ein Unfall am Alpini Klettersteig in der Nachbarschaft, bei dem ein amerikanischer Tourist tötlich abgestürzt ist. Nun haben wir doch etwas Angst bekommen. Sind wir nicht zu unerfahren, um auf die Große Zinne zu steigen? Verunsichert gehen wir nochmal ins Naturkundehaus in Toblach, im Gebäude des ehemaligen Grand Hotels. Dort sehen wir uns am Modell den Normalweg genau an, was jedoch das mulmige Geführ nicht vertreiben kann.


Am nächsten morgen geht es sehr früh los. Um 6 Uhr sind wir bereits am Einstieg zwischen Kleiner und Großer Zinne, das Wetter ist gut, Ausrüstung angelegt und gecheckt, Helm auf und los.
Es gibt auf der gesamten Route über den Normalweg lediglich 4 Eisenringe zum Sichern. Ansonsten nimmt man halt, was man so findet. Natürlich kennt Louis jeden Stein und hat so seine versteckten Sicherungspunkte.
Louis steigt vor, wir kommen dann hinterher. Hier im ersten von 3 Kaminen.
 


Der Normalweg ist mit Bergführer fast für jeden zu schaffen. Die Kletterpassagen bis zum 4 . Grad kann man bei entsprechender Erfahrung auch Seilfrei gehen. Mit Bergschuhen ist das ein wenig ungequem, aber jedesmal Schuhe wechseln, wenn eine Kletterpassage kommt ist lästig. Es gibt auch Reste von Bohrhaken, die jedoch wieder entfernt wurden. Es schauen nur noch die Bolzen aus dem Fels. Die Sicherungen wurden entfernt, weil die gut abgesicherte Route viele unerfahrene Bergsteiger ohne Bergführer angelockt hatte und es damit zu einem steilen Anstieg von tödlichen Abstürzen kam.



Immer wieder geht es über schmale Bänder und Steilstücke.
 2. Kamin geschafft.


 Ausstieg am 3. Kamin. Jetzt ist´s nicht mehr weit zum Gipfel.

 Die letzten Schuttbänder werden überquert und der Blick schweift über die Gipfel, der höchste Punkt ist erreicht.

 Es ist 8:22 Uhr, wir haben also nicht mal 2,5 Stunden für ca. 450 hm gebraucht. Jetzt wird erstmal gefrühstückt.


Das Auge isst mit!


Tief unter uns, an den Nordwänden herunter sehen wir die Zinnen Seen. Nun geht es auch schon an den Abstieg, der im wesentlichen aus langen Abseilfahrten bis ca. 60m besteht.




...auch Abseilen bzw. abgelassen werden kann anstrengend sein. Außerdem kostet es schon ein wenig Überwindung, den Hintern über die Kante zu strecken und sich in die Tiefe "fallen" zu lassen.

Wir kommen dem Bergfuß immer näher und freuen uns schon auf das kühle Radler in der Auronzohütte.


 Ohne Bergführer, der den Weg kennt, würden wir niemals dort hinuntergehen.

Die letzte Rampe zum Einstiegspunkt ist erreicht. Uns kommt ein junges Paar mit Doppelseil und kompletter, nagelneuer Ausrüstung entgegen. Die Friends und Klemmkeile schillern bunt am Klettergurt. Der Bergführer Louis rät von einer Besteigung ohne Biwak ab, denn es ist jetzt ca. 11:15, eindeutig zu spät, um ohne Kenntnis der Route bis zum Gipfel und vor allem wieder runter zu kommen.
Wir sind erleichtert. Geschafft! Die Tour war einfach großartig und hat extrem viel Spass gemacht. Vielen Dank an unseren Bergführer Louis.

...weitere Bilder folgen...

Freitag, 7. Januar 2011

Toblinger Knoten Klettersteig 19.07.2010

Um zum Klettersteig Toblinger Knoten zu gelangen, fährt man am Besten wieder den Parkplatz Aronzo Hütte an und geht über den Weg Nr. 101 zur 3 Zinnen Hütte. Falls man nach einem 2-3 stündigen Aufstieg vom Fischleintal Richtung 3 Zinnen Hütte noch Power für den Klettersteig und Abstieg ins Tal hat, kann natürlich auch zu Fuß losziehen.

Hinter der 3 Zinnen Hütte (2438m)  erhebt sich der Toblinger Knoten auf 2617m, womit "nur" ein Höhenunterschied von 179m zu überwinden ist.


Dafür geht es aber stetig steil nach oben. Wir umrunden zunächst den halben Toblinger Knoten auf der Rückseite uns steigen dann gleich ins erste Steilstück ein.


 Das ist dann auch schon die schwierigste Stelle, danach wird´s leichter.

Steinschlag ist immer mit die größte Gefahr beim Klettern, deshalb immer "weich" treten und lose Steine liegen lassen.

"Ich kann gar nicht hinsehen"



Diese Stelle nennt man "Zwergentod"